Gefangen in der Küche der Welt
Das Leben der Gastarbeiter*innen in Thailands Geflügelindustrie
Der weltweite Geflügelkonsum nimmt viel schneller als der Konsum anderer Fleischprodukte zu. Für den Bericht „Gefangen in den Küchen der Welt“ interviewte die schwedische Nichtregierungsorganisation Swedwatch 98 Gastarbeiter*innen aus den Herkunftsländern Kambodscha und Myanmar, die in sechs unterschiedlichen Geflügelfabriken in Thailand arbeiten. Diese Großbetriebe exportieren Geflügelprodukte nach Schweden und in andere EU-Länder. Den befragten Arbeiter*innen zufolge gebe es in den Fabriken einen rechtsfreien Raum, in dem höhere Angestellte und Rekrutierungsagent*innen die einfachen Arbeiter*innen Tag für Tag ausbeuteten. Kinderarbeit im Alter unter 15 Jahren wurde von Arbeiter*innen aus drei der sechs Fabriken beschrieben. Bei jeder untersuchten Fabrik fanden sich unter den Befragten mehrere Arbeiter*innen, die in Schuldenknechtschaft gefangen waren. Der Bericht veranschaulicht zudem, wie europäische Käufer und Importeure von Geflügelfleisch aus Thailand ihre Verantwortung missachten, eine sorgfältige Prüfung möglicher Menschenrechtsverletzungen auf Grundlage der Richtlinien für Wirtschaft und Menschenrechte der vereinten Nationen (UN Guiding Principles on Business and Human Rights) durchzuführen.