MACHT SUPERMÄRKTE FAIR
Supermärkte üben bei ihren Eigenmarken einen enormen Preisdruck auf die gesamte Lieferkette aus. Damit nehmen sie in Kauf, dass unsere Produkte unter menschenunwürdigen und umweltschädlichen Bedingungen hergestellt werden. Ob Pestizideinsatz, der nicht nur die Umwelt zerstört, sondern auch die Gesundheit der Arbeiter*innen gefährdet oder Arbeiten zu einem Lohn, der nicht zum Leben reicht – die Kritik an dieser Verantwortungslosigkeit der Supermärkte ist groß.
Um auf diese Missstände aufmerksam zu machen, ist die SUPPLY CHA!NGE Kampagne am 27. November 2015 europaweit mit kreativen Aktionen auf die Straße gegangen.
Hier einige der spannendsten Aktionen aus ganz Europa:
In Belgien inszenierte das European Environmental Bureau (EEB) in einer zentralen U-Bahnstation einen symbolischen Ausverkauf von Orangensaft: „Der Killerdeal“ für nur einen Cent pro Glas. Aktivist*innen klärten Passant*innen darüber auf, wie ernst dieser Titel zu nehmen ist. Die Konkurrenz war hart: In einem zweiten Verkaufsstand wurde regionaler Apfelsaft aus „Lebensmittelabfällen“ zu einem Euro das Glas angeboten. Es war nun an den Konsument*innen, sich zu entscheiden.
In Deutschland hat die Christliche Initiative Romero e.V. (CIR) mit mehreren dezentralen Aktionen auf die Missstände von Supermarktlieferketten aufmerksam gemacht. Die Aktionsgruppe in Münster veranstaltete einen „Swingtanz-Flashmob“ unter dem Motto „Münsters erster flashHOP" vor einer zentralen LIDL Filiale. In Berlin und Freiburg haben Aktivist*innen an diesem Tag in verschiedenen Aldi und Lidl Filialen die Preisschilder mit Informationen zu unserer Kampagne versehen und Adbusts verteilt.
In Finnland initiierte die SUPPLY CHA!NGE Partnerorganisation Finnwatch eine Kampagne um auf die fehlende Transparenz in den Lieferketten des LIDL-Discounters aufmerksam zu machen. Kritische Konsument*innen fotografieren LIDL-Filialen und stellen diese hier online. Die geposteten Fotos werden LIDL 2016 als Bildpetition überreicht.
In Österreich ließen Global2000 und Südwind die „Sieben Todsünden des Konsums“ durch die Wiener Innenstadt flanieren. Aktivist*nnen posierten als „Kakao – Kinderarbeit“, „Orangen – Ausbeutung“, „Fleisch – Antibiotika“, „Palmöl – Landraub“, „Thunfisch – Sklaverei“, „Lebensmittelverschwendung“, und „Umweltgifte“. Die Schreckensparade wird verfolgt von weiteren Aktivist*innen, die als Alternative biologisch, regionale und fair produzierte Äpfel verteilten.
In Slowenien veranstaltete FOCUS einen „Nähmaschinen-Flashmob“. Im Sinne des „Buy Nothing Day“ warben sie für die Wiederverwendung und das Recyceln von Ressourcen.
Die Aktivitäten wurden unter der Führung des britischen Projektpartners Think Global in einer Twitterkampagne mit dem Hashtag #makeachange dokumentiert.
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