Sklavenarbeit in Chicken Nuggets

Infografik: Lieferkette von Chicken Nuggets, aus "Sklavenarbeit in Chicken Nuggets", ©CIR.
Infografik: Lieferkette von Chicken Nuggets, aus "Sklavenarbeit in Chicken Nuggets", ©CIR.

Knusperdinos, Chicken Chips oder einfach Chicken Nuggets. Unter diesen Namen liegen die mundgerecht portionierten Stücke aus Hähnhchen-Formfleisch im Tiefkühlfach der Supermärkte und Discounter. Jede*r dritte Erwachsene in Deutschland isst sie mehrmals im Monat. Edeka preist sie als "gut&günstig" an, Rewe ruft "ja!". So machen es die Supermärkte schon lange den Discountern wir Lidl und Aldi nach. Alle vier bieten verarbeitetes Hähnchen wie Chicken Nuggets zu unschlagbaren Dumpingpreisen unter ihren eigenen Marken an. Doch woher kommt das verarbeitete Fleisch? Und unter welchen Bedingungen wurde es produziert? Hinter dem goldbraunen Genuss aus dem Ofen steckt eine globale Industrie, in der Menschen unter sklavenähnlichen Bedingugnen leben und arbeiten.

Damit die Supermärkte und Discounter Chicken Nuggets ihrer Eigenmarken so billig verkaufen können, drücken sie die Preise bei ihren Produzenten. Deutschlands fleischverarbeitende Unternehmen, die die billigen Chicken Nuggets für die Supermarktketten produzieren, importieren deshalb Geflügelfleisch vom Weltmarkt - allen voran aus Brasilien (sieh Infografik).

Mehr Infos findet ihr in der Publikation "Sklavenarbeit in Chicken Nuggets", die es hier zu bestellen gibt.

Gefangen in der Küche der Welt

Das Leben der Gastarbeiter*innen in Thailands Geflügelindustrie

Der weltweite Geflügelkonsum nimmt viel schneller als der Konsum anderer Fleischprodukte zu. Für den Bericht „Gefangen in den Küchen der Welt“ interviewte die schwedische Nichtregierungsorganisation Swedwatch 98 Gastarbeiter*innen aus den Herkunftsländern Kambodscha und Myanmar, die in sechs unterschiedlichen Geflügelfabriken in Thailand arbeiten. Diese Großbetriebe exportieren Geflügelprodukte nach Schweden und in andere EU-Länder. Den befragten Arbeiter*innen zufolge gebe es in den Fabriken einen rechtsfreien Raum, in dem höhere Angestellte und Rekrutierungsagent*innen die einfachen Arbeiter*innen Tag für Tag ausbeuteten. Kinderarbeit im Alter unter 15 Jahren wurde von Arbeiter*innen aus drei der sechs Fabriken beschrieben. Bei jeder untersuchten Fabrik fanden sich unter den Befragten mehrere Arbeiter*innen, die in Schuldenknechtschaft gefangen waren. Der Bericht veranschaulicht zudem, wie europäische Käufer und Importeure von Geflügelfleisch aus Thailand ihre Verantwortung missachten, eine sorgfältige Prüfung möglicher Menschenrechtsverletzungen auf Grundlage der Richtlinien für Wirtschaft und Menschenrechte der vereinten Nationen (UN Guiding Principles on Business and Human Rights) durchzuführen.

Hier den Bericht herunterladen.